Das Luftbild zeigt das Restwasserkraftwerk mit dem FishProtector am Abzweig des Werkkanals von der Wertach
Elektro-Seilrechen: Demonstrationsanlage Leinau
Die Vereinigte Wertach-Elektrizitätswerke GmbH betreibt an der Wertach einige Kilometer flussabwärts von Kaufbeuren ein Ausleitungskraftwerk. Um die Restwasserabgabe in die Wertach mit einer Wasserkraftschnecke energetisch zu nutzen, hat sie ein Dotationskraftwerk an der dortigen Staustufe errichtet. Mit dieser Maßnahme wird neben der Stromerzeugung sowohl die Mindestwassermenge in der Wertach erhöht als auch eine Abstiegsmöglichkeit für Fische geschaffen.
Die Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Wasserbau, testet an diesem Standort den von ihr entwickelten Elektro-Seilrechen „FishProtector“. Der Seilrechen befindet sich kurz hinter dem Abzweig des Werkkanals von der Wertach. Der Elektro-Seilrechen funktioniert dabei ähnlich wie ein elektrischer Weidezaun. Die Fische meiden die ungefährliche Stromspannung im Niedrigvoltbereich. So schwimmen sie nicht in Richtung der Turbinen des Kraftwerks im Werkkanal, sondern werden zur Abstiegsroute über die Wasserkraftschnecke des neuen Dotationskraftwerks geleitet.
Nach der Inbetriebnahme des Seilrechens im Herbst 2020 wurde mit den Versuchen zur Verlegung des Rechens mit Geschwemmsel und sperrigem Treibgut begonnen. Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend und lassen einen reibungslosen Betrieb erwarten. Die fischökologischen Versuche folgten dann ab 2021. Auch diese Ergebnisse zeigen den Erfolg der Leitwirkung. Die Auswertung weiterer Sonaraufnahmen erfolgt derzeit.
Derzeit wird in einem Versuchsstand an der Universität Innsbruck an der Optimierung der Korrosionswirkung der elektrisch beaufschlagten Stahlseile geforscht.
Im Rahmen einer Forschungskooperation mit der Universität Innsbruck in Leinau sammelt die Bayerische Landeskraftwerke GmbH an der Demonstrationsanlage Erfahrungen und Know-how zur vielversprechenden Technik Elektro-Seilrechen.