Ökologische Wasserkraft
VLH-Turbine
VLH-Turbine
Herkömmliche Turbinen kleiner Wasserkraftwerke haben einen relativ geringen Durchmesser und hohe Drehzahlen. Fische, die in die Turbine gelangen, sind dadurch gefährdet. Die Very-Low-Head (VLH) Turbinen der französischen Firma MJ2 verfolgen einen anderen Ansatz: Ein großer Durchmesser ermöglicht beim gleichen Durchfluss radikal geringere Umdrehungszahlen. Statt ca. 300 Umdrehungen pro Minute drehen sich VLH-Turbinen nur 20 bis 30 mal in der Minute. Für eine Umdrehung benötigt sie somit mehr als 2 Sekunden! Weil zudem der Abstand zwischen den Turbinenschaufeln besonders groß ist, besteht kaum die Gefahr einer mechanischen Verletzung. Durch die niedrige Drehzahl und die geringe Fallhöhe stellt auch der Druckabfall im Turbinenbereich kein Problem für die Fische dar.
Very-Low-Head bedeutet „Sehr niedrige Fallhöhe“. Die VLH-Turbine eignet sich für niedrige Fallhöhen von ca. 1,4 bis 4,5 m und Durchflüsse von etwa 8 bis 27 m³/s. Die standardisierten Baugrößen mit einem Durchmesser von 3,15 bis 5 m leisten etwa 100 bis 500 kW. Der Turbinentyp ist damit besonders geeignet für den Einbau in bestehende, bisher energetisch nicht genutzte Stauanlagen von Flüssen.
Die Turbine besteht aus einem Laufrad mit 8 regulierbaren Schaufeln und starrem Leitapparat. Die Rotorblätter des Laufwasserkraftwerks ähneln denen einer Kaplanturbine. Der verlustarme Generator mit Permanentmagneten ist direkt auf die Turbine gekoppelt. Die variable Drehzahl erlaubt eine optimale Regelung bei unterschiedlichen Fallhöhen und Durchflüssen.
Das Kraftwerkmodul wird fast vollständig im Werk vorgefertigt und vor Ort mit einem Autokran in das Betonbauwerk eingehoben. Dies verkürzt die Bauzeit und verringert die Witterungsabhängigkeit der Baustelle.
Zu Wartungszwecken kann die gesamte Kraftwerkseinheit durch Hydraulikzylinder aus seiner schrägen Betriebsstellung in eine waagrechte Position über dem Wasser gehoben werden.
Weitere Informationen: www.stellba-hydro.de sowie www.youtube.com/watch?v=AdRUiaJVpX4