Lageplan Kraftwerk mit geplanter Fischschleuse am südlichen Ende der Vorsperrenmauer
Bildnachweis: Ingenieurbüro PfefferFischschleuse an der Vorsperre Eixendorf
An der Talsperre Eixendorf bei Neunburg vorm Wald trennt eine Betonstaumauer die Hauptsperre von der Vorsperre mit einem 5 m höheren Wasserspiegel. Diesen Höhenunterschied nutzt die Bayerische Landeskraftwerke GmbH mit einem innovativen Wasserkraftwerk zur regenerativen Stromerzeugung. Fische können dabei durch eine ständig überströmte Klappe ins Unterwasser absteigen. Ein Fischaufstieg war bisher nicht möglich.
Zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden hat die Bayerische Landeskraftwerke GmbH direkt neben dem Kraftwerk eine Fischschleuse geplant und realisiert. Sie ermöglicht Fischen aller dort vorkommenden Arten und Größen Wanderungen sowohl auf- als auch abwärts. Den absteigenden Fischen erleichtert die Lage der Einstiegsöffnungen in verschiedenen Wassertiefen direkt vor dem Turbinenschutzrechen die Auffindbarkeit der Fischschleuse. Alternativ gibt es im Oberwasser eine weitere Ein- bzw. Ausstiegsstelle in einiger Entfernung vom Rechen. Damit können bei einem umfangreichen Monitoring verschiedene Varianten getestet und die optimale Lösung gefunden werden. Mit der kaskadenförmigen Gestaltung des Ein- und Ausstiegs im Unterwasser bleibt die Fischschleuse auch bei abgesenktem Wasserstand in der Hauptsperre funktionsfähig.
Ein herkömmlicher Schlitzpass wäre an diesem Standort grundsätzlich ebenfalls möglich gewesen, wäre jedoch durch das steile Ufer mit erheblichem Aufwand und Eingriff in das Landschaftsbild verbunden. Die geplante Fischschleuse ist dagegen überwiegend unterirdisch angeordnet und beeinträchtigt das Landschaftsbild kaum. Zudem kann mit einer Fischschleuse die Lockströmung mit einer kleinen Turbine zur Stromerzeugung genutzt werden.